Ich traf mit dem RTW zwei Minuten vor dem NEF beim Patienten ein. Vor Ort fanden wir die Frau des Patienten vor, die uns aufgeregt zu ihrem Mann führte. Dieser lag zwischen Bett und Schlafzimmertür auf dem Boden. Da er im Gegensatz zur Einsatzmeldung nicht bewusstlos war fragte der Rettungsassisten was passiert sei, der Patient konnte jedoch nicht so recht antworten. Da er auf dem Bauch lag drehten wir ihn zunächst auf den Rücken. Nachdem wir ihn gedreht hatten traf auch das NEF ein. Der Arzt führt die Anamnese weiter. Auch er konnte dem Patienten keine konkreten Antworten entlocken. Zum Beginn der Anamnese behauptete er Schmerzen in der linken Hüfte zu haben, währen des Bodychecks, welcher vom Notarzt durchgeführt wurde zeigte er keine Schmerzen in der Hüfte sondern nun im linken Knie. Die Verdachtsdiagnose einer Schenkelhalsfraktur war damit fast ausgeschlossen, jedoch bedurfte es einer weiteren Untersuchung im Klinikum. Die Frau konnte konkretere Angaben zum Unfallgeschehen geben und erklärte dem Arzt, dass ihr Ehemann in der Nacht aus dem Bett gefallen sei und er nicht aus eigener Kraft wieder aufstehen konnte. Wegen seines Gewichts von geschätzten 120kg war die Frau auch nicht in der Lage ihm hochzuhelfen. Die Frau zeigte dem Arzt noch die Medikamente die der Patient einnimmt. Da es sich um das starke Schmerzmittel Oxycodon handelte fragte der Arzt weshalb er diese einnimmt, die Frau konnte diese Frage nicht beantworten. Während der Anamnese wurden die Vitalparameter erhoben. Der Blutdruck war 140/80mmHg, die Sättigung betrug 92% und der Puls 126bpm. Trotz der geringen Sättigung konnten keine Auffälligkeiten im Hautkolorit festgestellt werden. Auch der Pupillenstatus war unauffällig, sie waren mittelweit und isokor. Da im Schlafzimmer nicht viel Platz war und der Patient beim drehen auf den Rücken keine großen Schmerzen angab entschieden wir uns ihn mittels Tragetuch auf die Trage zu heben. Zu viert trugen wir den Patienten im freien auf die Trage. Nach dem ordnungsgemäßen festschnallen verluden wir die Trage in den RTW. Während die Vitalparameter weiterhin kontrolliert wurden punktierte ein Rettungsassistent den Patienten mit einer 18G Venenverweilkanüle. Mit Hilfe dieses peripher Venösen Zugangs wurde Blut abgenommen und 500ml Jonosteril infundiert. Auch der Blutzuckerwert von 207mg/dl wurde mit Hilfe der verwendeten Punktionsnadel ermittelt. Mit dem Ohrthermometer wurde die Temperatur von 37°C gemessen. Um 7:53 Uhr konnten wir dann in Richtung der zentralen Notaufnahme im Westpfalzklinikum Kaiserslautern aufbrechen. Der Blutdruck wurde während der Fahrt mehrfach palpatorisch kontrolliert, dieser blieb konstant bei 140mmHg. Der SPO2 Wert schwankte leicht von 87-92%, welcher jedoch der regulären Sättigung zu entsprechen schien, daher bekam der Patient keinen Sauerstoff. Um 8:03 Uhr fand die Übergabe im Krankenhaus an einen Chirurgem zum Ausschluss einer Schenkelhalsfraktur statt. Wie ich später per Funk erfuhr konnten die Ärzte im Klinikum nichts feststellen, da er zwei Stunden später mit einem KTW wieder nach Hause gefahren wurde. Um 8:10 Uhr waren wir wieder Einsatzbereit, nachdem die für den peripher Venösen Zugang gerichtete Schale wieder aufgefüllt wurde.