1. Beschreibung der Praktikumsstelle

1.1 Lage der Station

Meine Station ist im ersten Obergeschoss und konnte durch ein Treppenhaus sowie mit einem Aufzug erreicht werden. Ich arbeitete auf der Station 4, der Viszeralchirurgie, wo besonders Menschen mit Knochenbrüchen sowie mit Verletzungen im Bauchbereich behandelt werden.

1.2 Räumlichkeiten und ihre Funktion

An Räumlichkeiten besitzt meine Station einen Schwesternstützpunkt, der zentral in der Mitte des Korridors liegt, damit alle Patientenzimmer gut und schnell zu erreichen sind. Ausgehend davon befinden sich 10 Zimmer in linker und 7 in rechter Richtung. Es gibt Zweibett- und Vierbett-Zimmer. Es sind zwei Fäkalienräume, auch Unrein genannt, vorhanden, worin benütze Infusionsständer, Bettpfannen, Urinflaschen sowie Waschschüsseln gelagert, anschließend gesäubert und desinfiziert werden. In diesem Raum werden auch volle Müllsäcke und Wäschesäcke von den Wäschewägen gebracht, die alle 3 Stunden von dem Putzpersonal abgeholt werden. Auf der Station befindet sich ein Lagerraum, indem große und kleine Mullbinden, große und kleine Einlagen, Nierenschalen, Waschmittel, Handschuhe in jeder Größe, sowie Pflaster Spritzen und Infusionen aufbewahrt werden. Dies erleichtert den Alltag, da man nicht in den Keller laufen muss um diese Dinge nachzufüllen und es spart Zeit. Ein weiterer Raum, auch Wundsprechzimmer genannt, steht für Besprechungen mit den einzelnen Patienten zur Verfügung. Außerdem gibt es eine Teeküche für Patienten, in der sie sich Tee kochen und Essen erwärmen können, eine Personaltoilette sowie ein Ärztezimmer, das für Pausen, Besprechungen und für das Aufbewahren von Unterlagen genutzt wird. Am Ende des Ganges der Station steht ein Bad für Patienten zur Verfügung, die nicht auf Hilfe angewiesen sind.

1.3 Organisation der Station

Auf dem Schwesternstützpunkt hält sich das gesamte Personal der Station auf. Eine Sekretärin nimmt alle Anrufe der anderen Stationen oder Ärzte entgegen und kümmert sich um den anfallenden Schriftverkehr. Weiterhin helfen eine Stationsleitung, Krankenschwestern, Pfleger und Zivildienstleistende mit. Die Stationsleitung kümmert sich ebenfalls um organisatorische Arbeiten, wie z. B der Transport der Patienten in den OP-Saal und aus dem Aufwachraum. Die Krankenschwestern und Pfleger kümmern sich um die Patienten, wobei diese jeweils einem Patientenbereich zugeteilt sind. Da die Zivildienstleistenden sowie Praktikanten keine Aufgaben des examinierten Personals übernehmen dürfen, werden diese für Laufdienste eingeteilt.

2. Darstellung der eigenen Tätigkeiten

2.1 Mitwirkung bei der Pflege

Am Anfang des Praktikums beobachtete ich das Personal und versuchte so gut es ging ihnen zu helfen. Die Krankenschwestern erklärten mir wie ich ihnen helfen und welche Aufgaben ich ihnen abnehmen könnte. Morgens half ich ihnen bei dem Verteilen sowie dem Einsammeln des Frühstücks. Anschließend unterstützte ich jeweils eine Krankenschwester bei dem Waschen der Patienten, holte und brachte hierfür fehlende Dinge aus dem Lagerraum und gab den Patienten Essen ein. Mittags teilte ich wieder mit ihnen das Mittagsessen aus und sammelte das Geschirr wieder ein. Weiterhin brachte ich mit ihnen die Patienten in den OP-Saal und holte sie aus dem Aufwachraum, da es leichter war ein Bett zu zweit zu schieben. Ich unterstützte die Krankenschwestern außerdem, indem ich den Patienten Tee kochte und wenn einer läutete, fragte ich sie nach ihren Bedürfnissen. Meistens waren dies nur kleine Dinge, wie z. B das Bett verstellen oder etwas aus der Cafeteria holen, die ich als Praktikantin auch erledigen konnte.

2.2 Nebenaufgaben

Als Praktikantin übernahm ich Nebenaufgaben wie Tee kochen, Schränke auffüllen, Spülmaschine einräumen und anstellen, Wasserkessel auffüllen und Wäscheschränke neu einräumen. Ich bestückte die Wäschewägen mit Handtüchern, Bettlaken, Kissen, Bettdecken, Durchzügen, Waschlappen etc. und spannte neue Wäschesäcke auf den Wägen ein. Weiterhin leerte ich sämtliche Müllsäcke und brachte sie in den Unrein. Nachmittags, wenn nicht soviel zu tun war, füllte ich Infusions- oder andere Schränke auf dem Stützpunkt, Schränke in den einzelnen Patientenzimmern mit Spritzen, Einlagen, Nierenschalen, Mullbinden, Netzhosen Pflastern etc. oder räumte Urinflaschen und Bettpfannen in den Unreinen Raum zum Spülen. Außerdem übernahm ich Laufdienste in das Labor, zum Röntgen, auf die Intensivstation oder andere Stationen, in das Zentrallager, das Archiv , die Wäscherei, die Cafeteria oder die Küche.

3. Kurze Eingangsreflexion

3.1 Einarbeitung in das Stationsteam

Die Angestellten des gesamten Krankenhauses waren immer nett und hilfsbereit, wenn ich nach dem Weg oder nach anderen Dingen fragte. Ich brauchte länger um mich an das Stationspersonal zu gewöhnen, da aufgrund unterschiedlicher Arbeitszeiten (Frühdienst, Zwischendienst, Spätdienst) ich jeden Tag mit neuen Angestellten arbeitete, mal hilfsbereiter und mal weniger hilfsbereit. Ich versuchte mich an das Konzept zu halten und wusste schnell auf was ich zu achten habe. Das Personal erklärte mir anfangs leider nicht genau, welche Aufgaben ich übernehmen soll und wo sich welche Räume befinden, was die tägliche Arbeit etwas erschwerte. Nach einer gewissen Zeit jedoch wusste ich dies und tat mir somit leichter. Bei Fragen reagierte jede Krankenschwester anders, wobei ich schnell herausfand, an wen ich mich bei Problemen halten muss.

3.2 Beobachtungen an mir selbst

Im Laufe dieses pflegerischen Praktikums bemerkte ich, dass ich anders in bestimmten Situationen reagierte, wie ich mir vorher vorstellte ., z. B bei dem Waschen von Patienten. Ich stellte es mir leichter vor, da ich nie genau wusste, welche Beschwerden der Patient hatte und ich somit seine Schmerzzonen nicht kannte. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wurde ich sicher in meiner Arbeit und hatte durch kontinuierlich steigende Motivation Spaß an der Arbeit im Krankenhaus. Nach einer gewissen Zeit, was ich anfangs nicht für möglich gehalten hatte, ging ich sehr gerne meinen Tätigkeiten nach. Damit sich die Patienten an mich gewöhnen konnten, ging ich zu ihnen in das Zimmer sobald sie Hilfe benötigten. Ich merkte auch, dass die Mitarbeiter kooperativer und offener mir gegenüber wurden und dies meine Motivation steigerte. Die auftretenden Nebenaufgaben bei dem Beruf als Krankenschwester waren gut zu erledigen und hinterließen bei mir keine negativen Eindrücke. Ich war mit meiner Station sehr zufrieden.

3.3 Beobachtungen an den Mitarbeitern / Patienten

Auf meiner Station waren Ärzte, Krankenschwestern, Pfleger und Zivildienstleistende beschäftigt, die trotz ihrer zu erledigenden Arbeit mir als Praktikantin einen guten Einblick in diesen Beruf schaffen konnten. Probleme am Anfang des Praktikums konnten glücklicherweise schnell behoben werden und Patienten und Mitarbeiter kamen mir kooperativ, höflich und nett entgegen. Mitarbeiter nahmen mich öfter mit auf Visite und in die OP-Schleuse, was mich freute und ich somit interessante Alltagsarbeiten zu sehen bekam. Die Organisation auf der Station war gut und die Angestellten bildeten somit eine kollektive Einheit, wodurch das tägliche Stationsleben für alle erleichtert wurde. Durch eine angenehme Atmosphäre und keine strenge, konservative Arbeitsweise machte das erste Drittel des Praktikums sehr Spaß.

3.4 Erwartungen und Ziele

Ich setzte mir als Ziel, diesen Beruf näher kennen zu lernen und lernte in der einen Woche Berufsschule viele wissenswerte Dinge über einen Beruf in einem Krankenhaus. Nach einer etwas schwierigen Eingewöhnungsphase machte mir die Arbeit auf der Station Spaß und ich kann mir mittlerweile vorstellen, diesen oder einen ähnlichen Beruf zu ergreifen. Mir macht die Arbeit auch Spaß, da mir bewusst ist, dass ich den Menschen oder den Patienten helfen kann, wenn auch nur mit kleinen Dingen. Man merkt, dass die Patienten dankbar sind und dies gibt mir ein zufriedenes Gefühl. Für die restliche Zeit meiner fachpraktischen Ausbildung im Krankenhaus erhoffe ich mir, dass es weiterhin Spaß macht, ich noch viel lerne und meine Erfahrungen in den Praktika später einmal anwenden kann.