Das NEF wurde am 06. Juni 2008 zusammen mit einem RTW des Arbeiter Samariter Bundes (ASB) über Funkfernmelder alarmiert. Die Einsatzmeldung lautete „Krampfanfall“. Der Patient war nach dem Eintreffen beider Rettungsmittel auf dem Sofa liegend bewusstlos vorgefunden, nachdem er zuvor einen starken Krampfanfall gehabt hatte. Auf Ansprache reagierte der Patient nicht. Die Augen waren geschlossen und es konnte keine verbale Reaktion festgestellt werden. Lediglich schwache Beugereflexe an den Extremitäten waren nach kurzen Tests zu erkennen. Die Bewegung der Extremitäten war jedoch stark vermindert bis hin zu nicht mehr vorhanden. Die Pupillen waren weit und reagierten nicht mehr auf Lichtreize. Nach Aussage der Ehefrau hatte der Patient in den vergangenen Jahren bereits achtmal einen Schlaganfall (Apoplex) erlitten. Eine Hemiparese der rechten Körperhälfte, Sprachstörungen und frühere Krampfanfälle waren seither bekannt. Die Medikamente, die der Patient deshalb nehmen musste, waren: Lioresal, Citalopram 40, Topamax 100, Topamax 25, ASS 100 und Beloc zok. Der gemessene Blutdruck war systolisch bei 180 mmHg und diastolisch bei 100 mmHg. Der Puls war bei 83 Schälen pro Minuten. Der BZ-Wert lag bei 89. Die Atemfrequenz betrug 20 Atemzüge pro Minute. Ansonsten war die Atmung unauffällig. Zur besseren Sauerstoffversorgung wurden dem Patienten 4 l Sauerstoff über eine Maske verabreicht. Die Sauerstoffsättigung lag bei 96 %. Verletzungen hatte der Patient trotz der heftigen Bewegungen beim Krampfen keine. Es wurde nach mehreren Versuchen ein venöser Zugang am Handrücken gelegt und eine Infusionslösung (Jonosteril 500 ml) angehängt und Blut für die Laboranalyse entnommen. Das zuvor angeschlossene EKG zeigte einen Sinusrhythmus. Zur Sedierung bekam der Patient insgesamt 10 mg Diazepam i. v. verabreicht, welches auf zweimal 5 mg dosiert wurde. Nach der Verabreichung von 5 mg Diazepam verbesserte sich der Zustand des Patienten nur schwach. Erst bei einer erneuten Gabe von Diazepam verbesserten sich Blutdruck und Atemfrequenz. Bei der Übergabe hatte sich der Zustand des Patienten weiterhin verbessert. Eine erneute Blutdruckmessung ergab die Werte systolisch 160 mmHg und diastolisch 90 mmHg. Die Herzfrequenz hatte sich auf 70 Schläge pro Minute herabgesenkt und die Atemfrequenz war durch die Sedierung nur noch bei 14 Zügen pro Minute. Die Sauerstoffsättigung des Blutes war bei 92 %. Die Trage wurde vorbereitet und an die Haustür der Wohnung gefahren. Mit dem Tragetuch wurde der Patient dann auf die Trage gehoben und in den RTW zur weiteren Versorgung gebracht. In der ZNA des Westpfalzklinikums Kaiserslautern wurde der Patient einem Neurologen übergeben. Die verbrauchten Materialien waren: 4 Venenverweilkanülen, da drei Versuche einen Zugang zu legen, gescheitert sind, ein Infusionssystem, Fixiermaterial und Tupfer, ein Blutentnahmeset, eine Flasche Jonosteril (500 ml) sowie eine Ampulle Diazepam. Die Materialien stammten nicht aus dem NEF, sondern aus dem Notfallkoffer des ASB und wurden somit durch das ASB-Personal wieder aufgefüllt! Danach wurde die Einsatzbereitschaft der Leitstelle mitgeteilt.