Am 13. Juni wurde der RTW 1/83-2 und das NEF 1/82-2 über Funkfernmelder alarmiert. Die Einsatzmeldung lautete „Herzinfarkt“. Beide Fahrzeuge fuhren mit Sondersignal zum Einsatzort. Beim Eintreffen des RTWs am Einsatzort lag die Patientin auf ihrem Bett und klagte über retrosternale Schmerzen, Schmerzen in den Armen und an der Wirbelsäule. Sofort wurde der Patientin 4 l /min Sauerstoff über eine Sauerstoffmaske gegeben.
Das NEF mit dem Notarzt war wenig später eingetroffen. Bei der Blutdruckmessung konnte nur ein systolischer Wert von 70mmHg gemessen werden. Der Puls war bei 66 Schlägen/min und die Atemfrequenz bei 12 Atemzügen pro Minute. Die Sauerstoffsättigung war jedoch nur bei 90 %. Ein BZ-Test lieferte den Wert 124 mg/dl. Die Patientin war zeitlich und räumlich orientiert. Extremitätenbewegungen waren normal. Ein abgeleitetes 12-Kanal-EKG zeigte ein deutliches Infarkt-EKG. Man konnte Senkungen der Ableitung I, sowie V1 – V3 erkennen. Eine Bypass-Operation, sowie mehrere Stents wurden am Herzen der Patientin durchgeführt. Das Hautkolorit der Patientin war blass, da sie einen kardiogenen Schock erlitten hatte. Sofort wurde sie aufrecht aufgesetzt, da die Schocklage bei einem kardiogenen Schock kontraindiziert ist. Die Diagnose lautete nun „ACS mit kardiogenem Schock“. Die Patientin klagte mehr und mehr über aufkommende Übelkeit, worauf sie sich mehrmals erbrechen musste. Am linken Handrücken wurde ein venöser Zugang gelegt und eine Flasche Jonosteril (500 ml) angehängt. Gegen die Übelkeit bekam die Patientin eine Ampulle Vomex. Außerdem wurden folgende Medikamente verabreicht: 500 mg ASS i. v., 3000 Einheiten Heparin i. v., 2 Ampullen Akrinor i. v. (in Summe), 3 ml Suprarenin 1:10 i. v. (in Summe) und Dobutrex über einen Perfusor zur Inhalation. Die Patientin wurde auf ein vorbereitetes Tragetuch gelegt, um sie auf die Trage zu transportieren. Weitere Messungen des Blutdrucks ergaben keine Verbesserungen. Auch das EKG-Bild war unverändert. Mit Sondersignal wurde die Patientin in die Chest Pain Unit des Westpfalzklinikums Kaiserslautern gebracht. Von dort wurde sie auf die Intensivstation verlegt.
Die verbrauchten Materialien waren: eine Venenverweilkanüle, ein Infusionsbesteck, eine Flasche Jonosteril (500 ml), Tupfer und Fixiermaterial, sowie 2 Sauerstoffmasken. Benötigte Medikamente waren: Acetylsalicylsäure (ASS), Heparin, Akrinor, Dobutrex und Suprarenin.
Alle Materialien wurden wieder aufgefüllt. Durch die Verschmutzung von Erbrochenem auf der Trage und dem Patientenraum musste die Trage und Teile des Patientenraums im RTW gereinigt und desinfiziert werden. Nach der vorgeschriebenen Einwirkzeit und dem Einräumen des RTWs wurde der Leitstelle die Einsatzbereitschaft über Funk mitgeteilt.