Am 06. Juni wurde ein RTW des Arbeiter Samariter Bundes (ASB) und das NEF über Funkfernmelder alarmiert. Die Einsatzmeldung lautete „Asthma-Anfall“. Der RTW war bereits vor Ort als das NEF eintraf. Die Patientin befand sich in der Küche auf einem Stuhl sitzend und war sehr aufgeregt. Das Hautkolorit zeigte eine deutliche Zyanose. Sie bekam sofort 8 l Sauerstoff über eine Maske verabreicht.

Wegen ihrer bekannten Arrhythmien wurde der Patientin Marcumar als Dauermedikation verschrieben. Des Weiteren war ein chronisches Asthma bronchiale bekannt. Die Patientin war zeitlich und räumlich orientiert und konnte alle Extremitäten bewegen. Die Pupillen waren mittel geöffnet. Aufgrund der Aufregung ergab die Blutdruckmessung folgende Werte: systolisch 199 mmHg und diastolisch 105 mmHg. Der Puls war bei einer Frequenz von 120. Die Atemfrequenz lag bei 35 Zügen pro Minute. Der gemessene Blutzucker-Wert lag bei 124. Das EKG zeigte – wie bekannt – deutliche Arrhythmien. Neben der Zyanose war eine deutliche Fehlatmung (Dyspnoe) zu erkennen. Eine Spastik des Bronchioapparates war ebenfalls zu vermuten, da man beim Auskultieren Rasselgeräusche gehört hatte. Die Sauerstoffsättigung des Blutes lag dennoch bei 96 %.

Zur intravenösen Medikamentengabe wurde ein Zugang am linken Handrücken gelegt. Als Infusionslösung wurde eine Flasche Jonosteril (500 ml) angehängt. Des Weiteren bekam die Patientin 200 mg Euphylong i. v., 250 mg Solu-Decortin i. v., 3/2 mg Morphin i. v. und eine Ampulle Salbutamol über einen Diffusor zur Inhalation. Die Patientin wurde durch ihren sich bessernden Zustand ruhiger und bekam wieder ein normales Hautkolorit. Der Blutdruck verbesserte sich auf systolisch 170 mmHg und diastolisch 90 mmHg. Die Herzfrequenz war bei 105 Schlägen pro Minute, die Atemfrequenz bei 18 Zügen pro Minute. Den Transport ins Westpfalzklinikum Kaiserslautern war für die Patientin nicht in Frage gekommen, da sie sich nach eigenen Angaben wieder besser gefühlt hatte. Das EKG zeigte weiterhin Arrhythmien und auch die Dyspnoe mit der bronchialen Spastik war noch zu hören. Laut NACA-Score bestand für die Patientin akute Lebensgefahr! Eine erneute Anfrage für die Mitnahme ins Krankenhaus wurde abgelehnt. Mit der Einverständniserklärung der Patientin blieb sie zu Hause. Ein Familienangehöriger, der mit in der Wohnung war, übernahm die Aufsicht und verständigte den Hausarzt.

Die benötigten Materialien waren: eine Venenverweilkanüle, ein Infusionssystem, eine Flasche Jonosteril (500ml), Fixierungsmaterial und Tupfer, eine Ampulle Euphylong, eine Ampulle Solu-Decortin, eine Ampulle Morphin, eine Ampulle Salbutamol sowie eine Sauerstoffmaske mit Diffusor. Die Materialien stammten aus dem Inventar des ASB-Notfallkoffers und wurden vom ASB-Personal wieder aufgefüllt!

Mit der Rückfahrt zur Wache wurde die Einsatzbereitschaft der Leitstelle mitgeteilt.