Der Rettungswagen traf drei Minuten vor dem Notarzt Einsatzfahrzeug bei der Patientin ein. Nach der ersten Begutachtung, bei welcher vor allem die blauen Lippen auffielen wurde direkt der Pulsoxymeter angeschlossen, welcher eine Sättigung von nur 84% anzeigte. Dies wurde direkt mit 4l/h Sauerstoff behandelt. Dadurch stieg die Sauerstoffsättigung auf 89% an, auch die Lippen waren nicht mehr so blau. Nun traf auch ich mit dem NEF vor Ort ein. Die Notärztin fing direkt mit der Anamnese an. Sie fand heraus, dass die Patientin vor drei Wochen einen Lungeninfekt hatte und seitdem Kurzatmig sei. Jedoch sei die Kurzatmigkeit in den letzten drei Tagen wesentlich schlimmer geworden. In den letzten drei Tagen litt sie an morgendlicher Übelkeit. Bei der ärztlichen Untersuchung konnte weder Fieber, Lungenödeme,Dyspnoe noch grob neurologische Ausfälle festgestellt werden. Lediglich die geringe Sauerstoffsättigung deutete auf ein Atemproblem hin. Während der ärztlichen Untersuchung konnte der Rettungsassistent die weiteren Vitalparameter erheben. Der Blutdruck war mit 160/110mmHg erhöht. Nach Anschluss des EKGs stellte die Ärztin eine neu aufgetretene Tachyarrhytmia Absoluta mit Frequenzen bis 170bpm fest. Auf Grund der sehr engen Wohnung entschieden wir uns für den Transport mittels Tragetuch. Zu viert stellte dies kein Problem dar. Nachdem die Patientin auf der Trage positioniert und ordnungsgemäß angeschnallt war konnten wir sie in den Rettungswagen bringen. Im Fahrzeug wurde dann wegen der zu hohen Herzfrequenz und der Übelkeit eine 20G Venenverweilkanüle in der linken Ellenbeuge gelegt. Über diesen peripher Venösen Zugang wurde Blut für das LAbor im Klinikum abgenommen. Mit der verwendeten Punktionsnadel wurde ein Blutzuckertest durchgeführt. Der Blutzuckerspiegel betrug 104mg/dl. Um die Herzfrequenz zu senken wurden ihr 5mg Beloc und gegen die Übelkeit eine Ampulle Vomex injiziert. Um 9:22 Uhr war die Patientin stabil und bereit für den Transport. Ihre Herzfrequenz ging langsam auf 124bpm zurück und der Blutdruck blieb konstant bei 160mmHg. Zum sichern des peripher Venösen Zugangs wurde noch die Vollelektrolytlösung Jonosteril angehängt. Um 9:32 erfolgte die Übergabe in der zentralen Notaufnahme des Westpfalz Klinikums Kaiserslautern an einen Internisten. Um 9:40 Uhr war das NEF wieder einsatzbereit.
akute Atemnot, 1-83-2 und 1-82-2 gemeinsam alarmiert
von Tobias Laubscher | Nov 27, 2010 | Rettungsdienst | 0 Kommentare